Chururgie der gutartigen Prostatahyperplasie (BPH)
Eingriff
Mit dem Laser können bis zu 80 % der chirurgischen Prostataindikationen abgedeckt werden.
Wie kann man BPH diagnostizieren?
Stellen Sie Ihrem Patienten zunächst ausführliche Fragen zu den Symptomen und fahren Sie mit einer körperlichen Untersuchung fort. Führen Sie immer eine digitale rektale Untersuchung durch.
Weisen Sie Ihren Patienten an, wichtige Tests durchzuführen, wie zum Beispiel:
- Urintest
- Bluttest
- Prostata-spezifischer Antigen-(PSA)-Bluttest
Weitere Untersuchungen, die zum Ausschluss anderer Erkrankungen und zur Bestätigung der BPH beitragen können, sind
- Harnstrahltest
- Test des postvakuumalen Restvolumens
- Prostata-MRT
- Transrektaler Ultraschall
- Zystoskopie
Behandlung und Management der BPH
Vor der Wahl der Therapie ist es von grundlegender Bedeutung, den Schweregrad der Symptome zu beurteilen. In vielen Fällen handelt es sich um einen leichten Verlauf, so dass die Patienten keine medikamentöse Behandlung oder einen chirurgischen Eingriff benötigen. Nach einer Änderung der Lebensgewohnheiten besteht die erste Option zur Behandlung der symptomatischen BPH üblicherweise in der medikamentösen Therapie.
Die chirurgische Behandlung ist eine weitere Option zur Behandlung der BPH bei Patienten, für die dieser Eingriff in Frage kommt.
Was sind die Indikationen für die Operation?
- Wiederkehrender/refraktärer Harnverhalt
- Überlaufinkontinenz
- Wiederkehrende Hämaturie
- Rezidivierende Harnwegsinfekte
- Blasensteine/Divertikel
- Fortschreitendes Nierenversagen
- Dilatation des UUT aufgrund einer gutartigen Prostataobstruktion
Das chirurgische Management der BPH entwickelt sich in rasantem Tempo weiter und führt zu neuen minimal-invasiven Operationstechniken. Die aktuellen chirurgischen Methoden umfassen:
- Einfache Prostatektomie
- Transurethrale Resektion der Prostata (TURP)
- Transurethrale Inzision der Prostata (TUIP)
- Embolisation der Prostata-Arterie
- Laserbehandlungen der Prostata mittels Ho:YAG und Tm-Faser Lasern
Obwohl die TURP bisher als Goldstandard für die chirurgische Behandlung der BPH galt, findet aufgrund neuer, vorteilhaften Lasertechniken ein Paradigmenwechsel statt.
Studien, die den Einsatz von TURP und Hochleistungs-Ho:YAG bei der Behandlung von BPH verglichen haben, belegen für Ho:YAG [5,6,7]:
- Kürzere Katheterisierungszeiten
- Kürzere Krankenhausaufenthalte
- Verstärkte symptomatische Verbesserung
- Weniger perioperative Morbidität
- Überlegene urodynamische Ergebnisse
Die revolutionäre urologische Lasertechnologie mit Thuliumfaser-Lasern, wie etwa der brandneue LaserClast® Thulium Power von EMS, ist auch für die BPH-Behandlung indiziert und erweitert die Grenzen dessen, was auf dem Gebiet der Urologie bislang bekannt war.
Wie ist der natürliche Verlauf der BPH?
Die Mehrzahl der Männer erlebt im Laufe ihres Lebens ein kontinuierliches Prostata-Wachstum. Diese gutartige Wucherung der die Harnröhre umschließenden Prostata presst die Harnröhrenöffnung zusammen, erschwert das Wasserlassen und verhindert es letztendlich völlig. In der Folge bewirkt diese Verstopfung Veränderungen in der Blase, wie etwa:
- Vergrößerung der Blasenmasse,
- fortschreitende Infiltration durch Bindegewebe,
- verringerte Dichte der autonomen Nerven,
- erhöhter Gehalt an Nervenwachstumsfaktor,
- verringerte Durchblutung und Sauerstoffspannung.
Auch wenn die BPH nicht lebensbedrohlich ist, kann sie unbehandelt zu schwerwiegenden Komplikationen wie akutem Harnverhalt (AUR), Niereninsuffizienz und -versagen, Harnwegsinfektionen, Blasensteinen und Symptomen des unteren Harntrakts (LUTS) führen.
Es ist unerlässlich, anzumerken, dass BPH mit schwerwiegenden Erkrankungen wie erhöhtem Sturzrisiko, Depressionen und deutlich verringerter Lebensqualität aufgrund von unzureichendem Schlaf, schlechter psychischer Gesundheit und verminderter sexueller Aktivität einhergeht.
Was sind die Symptome und Risikofaktoren der BPH?
Die Intensität der Symptome bei Menschen mit BPH ist unterschiedlich, allerdings verschlimmern sie sich üblicherweise mit der Zeit.
Zu den weniger häufigen Symptomen gehören:
- das Vorhandensein von Blut im Urin
- Harnwegsinfektion
Zu den Risikofaktoren für BPH gehören Alter, Übergewicht, Lebensstil (ungesunde Ernährung, Rauchen, Alkoholkonsum), Begleiterkrankungen (einschließlich Bluthochdruck, Dyslipidämie, metabolisches Syndrom, hormonelles Ungleichgewicht).
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