Der Holmium:YAG-Laser hat sich zu einem vielseitig einsetzbaren Instrument in der endoskopischen Urologie entwickelt.

Der Holmium:YAG-Laser (Ho:YAG) ist ein hochkomplexes Instrument für die Endourologie, welches das Dotierungselement Holmium als aktives Medium in einem Yttrium-Aluminium-Granat (YAG)-Kristall verwendet. Er ist ein gepulster Festkörper-Laser, der Licht mit einer Wellenlänge von 2100 nm aussendet, die für das menschliche Auge unsichtbar ist und im nahen Infrarotbereich des elektromagnetischen Spektrums liegt. Da die Holmium-Wellenlänge über Glasfasern übertragbar ist, hat sich der Ho:YAG-Laser zu einem vielseitig einsetzbaren Instrument in der endoskopischen Urologie entwickelt. Er gestattet das Schneiden von Gewebe sowie die koagulative Blutstillung.

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Der Ho:YAG-Laser hat eine hohe Wasserabsorption, und da Wasser den größten Teil des Gewebes ausmacht, wird ein wesentlicher Teil der Holmium-Energie oberflächlich absorbiert. Folglich können mit dem Gerät nur oberflächliche Schnitte oder Abtragungen durchgeführt werden.

Erläuterung der Ho:YAG-Technologie

Ho:YAG-Laser sind gepulste Laser. Das bedeutet, dass die Leistung (in Watt) eine Funktion der vom Laser abgegebenen Energie (in Joule) mal der während des Verfahrens verwendeten Frequenz (in Hertz) ist. Demnach ist die richtige Einstellung von Energie und Frequenz entscheidend.

Der Swiss LaserClast® bietet kurze und lange Pulsmodi für die Lithotripsie. Im Langpulsmodus wird die Energie über eine längere Zeit abgegeben, so dass die Pulsspitzenleistung im Vergleich zum Kurzpulsmodus reduziert ist. Der Swiss LaserClast® kann Pulslängen bis zu 1500 µsec liefern.

Was sind die Vorteile des Langpulsmodus?

• Verbessert die Kontrolle der Fragmentierung durch Reduzierung der Steinwanderung.
• Reduziert den Rückbrand der Laserfaser.
• Ermöglicht effiziente Blutstillung, Koagulation und Gewebeschnitt/Ablation

„Nutzen Sie die Technologie auf eine gute Art und Weise. Nutzen Sie nicht alle Möglichkeiten der Technologie. Seien Sie bescheiden. Seien Sie sich präzise bewusst, was Sie mit der Technologie machen können.“ - Prof. O. Traxer

Ein wesentliches Merkmal zur Unterscheidung der auf dem Markt erhältlichen Ho:YAG-Lasern ist ihre Ausgangsleistung. Es gibt Laser mit geringer Leistung und solche mit hoher Leistung, deren Bedeutung für die klinischen Ergebnisse noch erforscht wird. Der Unterschied zwischen den Geräten besteht in der Anzahl der Lichtquellen, die in einer Laserfaser gebündelt sind. Diese Lichtquellen geben die gleiche Energie ab, aber bei Hochleistungslasern werden sie parallel eingesetzt, um eine höhere Leistung zu erzielen. 

EMS Urology bietet eine Reihe von Systemen mit geringer Leistung an, um den Ärzten die besten Vorteile zu bieten, insbesondere für die flexible Ureteroskopie.

„Es gibt keinen klinischen Vorteil (eines Hochleistungslasers gegenüber einem Niedrigleistungslaser) in Bezug auf klinische Daten für die flexible Ureteroskopie“ - Prof.  O. Traxer*

Flexible Ureteroskopie

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Perkutane Nephrolithotomie

Die perkutane Nephrolithotomie ist ein minimalinvasives Verfahren zur Entfernung mittlerer (≥2 cm) bis größerer Nierensteine aus den Harnwegen des Patienten mittels Nephroskop, das via perkutanem Zugang in der unteren Flanke oder im Bauch des Patienten in die Niere eingeführt wird.

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Transitionales Zellkarzinom

Laser sind eine sichere und wirksame Option zur Behandlung dieser vergleichsweise seltenen, aber belastenden Tumoren im Nierenbecken und im Harnleiter. Die Eindringtiefe des Ho:YAG-Lasers liegt bei 0,4 mm, was ihn zu einer sicheren Wahl für kleine Harnleitertumore macht.

Obstruktion der Ureter-Becken-Kreuzung (UPJ)

Eine Obstruktion der UPJ kann auch durch eine Endopyelotomie mit dem Ho:YAG-Laser sicher behandelt werden. Darüber hinaus ist der Holmium-Laser besonders effektiv bei der minimalinvasiven Behandlung von urethrovesikalen Anastomosenstrikturen nach Nierentransplantation und ureterointestinalen Anastomosenstrikturen nach Harnableitung.

• Impact of pulse duration on HO:YAG laser lithotripsy: Fragmentation and dusting performance M. J. Bader Department of Urology, Kreisklinik Ebersberg Gemeinnützige GmbH, Ebersberg, Germany T. Pongratz · R. Sroka Laser Research Laboratory (LFL) in LIFE-Centre, Hospital of University Munich, Feodor-Lynen-Str. 19, 81377 Munich, Germany W. Khoder · C. G. Stief Department of Urology, Hospital of University Munich, Hanover, Germany
• Traxer, Olivier, and Etienne Xavier Keller. “Thulium fiber laser: the new player for kidney stone treatment? A comparison with Holmium:YAG laser.” World journal of urology vol. 38,8 (2020): 1883-1894. doi:10.1007/s00345-019-02654-5
• Enikeev, D. , Shariat, S. , Taratkin, M. & Glybochko, P. (2020). The changing role of lasers in urologic surgery. Current Opinion in Urology, 30 (1), 24-29. doi: 10.1097/MOU.0000000000000695.
• Zarrabi A, Gross AJ. The evolution of lasers in urology. Ther Adv Urol. 2011;3(2):81-89. doi:10.1177/1756287211400494
• Sandhu AS, Srivastava A, Madhusoodanan P, et al. Holmium : YAG Laser for Intra Corporeal Lithotripsy. Med J Armed Forces India. 2007;63(1):48-51. doi:10.1016/S0377-1237(07)80109-2
• *Ventimiglia E. et. al. High- and low-power laser lithotripsy achieve similar results: A systematic review and meta-analysis of available clinical series. Journal of Endourology © Mary Ann Liebert, Inc. DOI: 10.1089/end.2020.0090